...ist die späte Erfüllung einer frühen Berufung. Manchmal muß man ein alter Mann werden, um sich einen Jugendtraum zu erfüllen. Wie bei vielen anderen war der frühe Wunsch, Motorrad zu fahren, an irgendwelchen Umständen im den ersten Anlauf gescheitert: Erst am Widerstand der Eltern, dann war das erste Auto wichtiger, dann gab es jahrelang andere Prioritäten bis das Motorradfahren in Vergessenheit geraten war; endlich hat man die Vierzig überschritten, und dann fällt es einem plötzlich wieder ein. Und wie viele andere alte Herren auch, die damals nur den "Dreier" gemacht haben, bin ich schließlich über eine 125er zum "richtigen" Motorrad gekommen.
Mein erstes "echtes"
Mopped ist eine Suzuki LS 650 Savage. Sie hat einen mächtigen Einzylindermotor,
der archaisch wirkt und nur über das notwendigste an Technik verfügt.
Alles über dieses Modell, meine Maschine und andere Savage-Fahrer
gibt es auf der homepage
von Bert Heise, einem unerschöpflichen Quell an Informationen
zu diesem Gerät inklusive Fahrberichte etc. und einer reichlichen
Anzahl nützlicher links zum Thema Motorrad, die ich mir hier deshalb
sparen kann.
Allem Bikern im Rhein-Main-Gebiet, die tourenmäßig etwas auf den Taunus fixiert sind, möchte ich bei dieser Gelegenheit wärmstens den Odenwald ans Herz legen - genausoschöne Straßen und weniger Verkehr, dafür in der Regel milderes Klima (Bergstraße!). Wer nicht weiß wohin, bzw. wer ein Ziel als Alibi für die Schraddelei braucht, kann sich hier über (fast) alle Veranstaltungen im Odenwald bis hin zur letzten Dorfkirmes informieren.
Wer nicht weiß,
wie er dorthin kommt, der kann sich gleich der Falk
Online Routenplanung bedienen. Die hat den Vorteil, daß man im
Gegensatz zu anderen Routenplanern eingeben kann, welche Art Straßen
man hauptsächlich nutzen will - wichtig für alle, die keine Lust
auf Autobahn haben!
Zurück zu meinen Moppeds.
Ursprünglich war die Savage nicht mein Traummotorrad; als ich sie vor einigen Jahren das erste mal bewußt wahrnahm, fand ich sie sogar ausgesprochen häßlich. Es ist wohl eher Liebe auf den zweiten Blick, aber die hält vielleicht sogar länger.
Im Nachhinein mußte ich wohl sogar an dieser Maschine hängenbleiben, weil sie wohl mehr zu mir paßt als ich das zugeben wollte. Die Savage gilt als höchst zuverlässiges Motorrad, was ich nach vier Jahren und etlichen Kilometern bestätigen kann. Tatsächlich wird sie auch sehr oft gefahren, was man aber auch erst dann bemerkt, wenn man nach ihr Ausschau hält; sie ist eher unauffällig und nichts für den, der ein Motorrad braucht, um damit vor der Eisdiele anzugeben. Auch bei den "klassischen" Einzylindern steht sie im Schatten der unbestreitbar eleganteren SR 500 von Yamaha. Entgegen landläufiger Meinung ist es kein Naturgesetz, daß ein Chopper von einem quer eingebauten V2-Motor angetrieben sein muß. Als diese Geräte in meiner Jugend aufkamen, baute kein Hersteller (auch und gerade Harley nicht!) sowas; also mußte man Straßenmotorräder nehmen und sie zum Schrecken des TÜV selber herrichten. Darunter waren genug Reihenvierzylinder und Paralleltwins. Die Savage ist auch durchaus tourentauglich; wenn man die Autobahnabschnitte auf das Notwendigste reduziert und den Sinn einer Motorradtour eher im Genießen als im Kilometerfressen sieht, kann man auch mal eben auf ein Wochenende in die Ardennen oder so verschwinden.
Inzwischen hat sich bei mir eine deutliche Fixierung auf Einzylinder herausgestellt.
Im März 2000 ist mir dann noch eine Honda XBR 500 "zugelaufen", Baujahr 1990 mit 32.000 km auf der Uhr.
Das Gerät hat einen herrlichen Klang - und das ganz legal! - und fühlt sich einfach gut an, als säße man auf einem alten Brit-Eisen. Informationen zur Honda gibt es auf der XBR-Fanseite.
Warum zwei Motorräder?
Weil die beiden Maschinen nicht vergleichbar sind und jede für sich
einfach Spaß macht. Und bei einem Zweitwagen fragt schließlich
auch keiner nach dem Warum.
(inzwischen
habe ich das Saisonkennzeichen gegen ein "echtes"
ausgetauscht
und vorverlegte Fußrasten und ein Windshield montiert.)
(und
das ist die "neue" Honda XBR 500)